Ostern am Haunsberg
Resy Strasser vom Korndoblerhof hat uns allerlei Wissenswertes rund um Ostern zusammengefasst. Von der Bedeutung der Karwoche über den Palmbuschen bis zum natürlichen Ostereierfärben ist viels dabei. Gute Unterhaltung und gutes Gelingen!
„Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag und endet mit dem Karsamstag. Der Name Karwoche leitet sich von dem Namen „Kara“ ab, dies bedeutet Sorge und Kummer. Der Ausdruck ist auf das Leiden Jesu Christi, in der Karwoche zurückzuführen. Denn Jesu Christi ist am Karfreitag um 15.00 Uhr am Kreuz gestorben. Ostern ist das größte, christliche Fest. Es ist immer am 1. Sonntag nach dem Frühjahrsvollmond. Daher findet Ostern frühestens am 22. März und spätestens am 25. April statt“, so Resy Strasser.
Der Palmbuschen
Das gehört in einen Palmbuschen:
- Palmkätzchen
- Stechpalme
- Wacholder
- Segen
- Eibe
- Buchs
- Zeder
- Felbergerte
- Haselnussstecken
Die Palmkätzchen gehören in jeden Palmbuschen. Wichtig ist es, dass die Palmkätzchen bald genug geschnitten werden, damit sie noch klein sind.
Die Stechpalme ist ein ganzes Jahr grün. Nur die weiblichen Zweige tragen im Sommer rote Beeren.
Der Wacholder (auch Kranawitt genannt) wurde früher bei der Pest eingesetzt.
Der Segen wurde früher als reinigend empfunden, und daher zum Räuchern verwendet.
Die Eibe ist ein giftiger Nadelbaum.
Der Buchs ist ein langsam wachsender Baum und war in jedem Bauerngarten zu finden. Er galt als Symbol für Fruchtbarkeit und soll vor Krankheit und Unglück schützen.
Die Zeder ist eine Verwandte zur Lärche und wird auch als Räuchermittel verwendet. Sie enthält ätherische Öle, die Ungeziefer fernhalten. Das Zedernöl wurde früher auch zum Einbalsamieren verwendet.
Die Felbergerte ist eine Weidenrinde. Sie wird zum Zusammenbinden verwendet. Vorher auseinanderschneiden und in Wasser einweichen, dadurch wird sie biegsamer.
Auf den Haselnussstecken wird der fertige Palmbuschen gesteckt. Er soll schützen.
Am Palmsonntag werden die Palmbuschen in der Kirche geweiht und in einer Prozession um die Felder getragen, um Segen für die Ernte zu erbitten. Zu Hause werden sie in den Herrgottswinkel des Hauses oder in den Dachboden gestellt, um Krankheit und Blitz abzuhalten. Am Ostersonntag wird etwas vom Palmbuschen zusammengeschnitten und den Tieren im Stall verfüttert.. Aber heuer ist alles anders, entweder hat man sich einen geweihten Palmbuschen gekauft, oder man weiht ihn selbst mit der Familie. Dazu ist heuer auch eine Räucherung mit Wacholder, Beifuß und Weihrauch ideal. Es reinigt Haus und Hof, dass kann jeder jetzt gebrauchen.
Es wird vermutet, dass der Palmbuschen seit dem 4. Jahrhundert verwendet wird. Seit dem 7. Jahrhundert ist es aber nachgewiesen. Der Brauch erinnert an den Einzug Jesu Christi in Jerusalem, wo er mit Palm- und Olivenzweige begrüßt wurde. Diese galten als lebensfördernd und Siegessymbol.
Ostereier färben mit Naturmaterialien
Gelb färben mit getrockneten Kamillenblüten
Mit getrockneten Kamillenblüten erstrahlen die Eierschalen in einem zarten Gelbton:
40 g Kamillenblüten mit 800 ml Wasser aufkochen und den Sud ziehen lassen.
Grün mit Petersilie
Ein Bund Petersilie mit ca. 1 l Wasser aufkochen und ziehen lassen.
Rot mit roter Rübe
200 g rote Beete in kleine Stücke schneiden und in
¾ l Wasser kochen und ziehen lassen.
Braun mit Zwiebelschalen
Zwei Hände voll braune Zwiebelschalen mit
1 l Wasser aufkochen und ziehen lassen,
je länger desto dunkler die Farbe, ich verwende diese am Liebsten.
Die rohen Eier in den jeweiligen Suden kochend färben, bis die gewünschte Färbung erreicht ist (8-10 Min.).